Der Borussen-Profi ist Botschafter für Clean-up-MG und setzt sich für eine saubere Stadt ein. Im Stadion übte er gestern mit Kindern und Maskottchen, wie Müll entsorgt wird und wie effektiv selbst eine kurze Müllsammel-Aktion sein kann. Von Andreas Gruhn
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Felix wiegt die Tasse in seinen kleinen Kinderhänden, er steht auf Zehenspitzen und schaut sich die kleinen Mülltonnen genau an. Wo gehört nur eine kaputte Tasse hinein? Er versucht es erst mit dem Altglascontainer, zieht dann aber doch zurück. „Die gehört in die graue Tonne, oder?“, fragt der Sechsjährige die Expertin Ute Kempin, und die nickt: hinein damit in den Restmüll. Wieder ein kleines Müllrätsel gelöst, wieder ein kleiner Schritt dafür getan, Mönchengladbach zur saubersten Stadt in Nordrhein-Westfalen zu machen.
Felix ist an diesem Mittwoch eines von 20 Kindern, die mit ihren Eltern einen besonderen Tag rund um Sauberkeit und Borussia im Stadion des Fußball-Bundesligisten erleben. Sie erfahren alles über das Thema Müll und üben, wie man die Stadt sauber macht. Und zwar zusammen mit den Maskottchen Jünter und Putz, der gelben Tonne. Und mit Eugen Viehof, Vorsitzender von Clean-up-MG, und Borussen-Profi Patrick Herrmann.
Borussias Flügelflitzer steht seit gestern als Botschafter an der Spitze der sauberen Stadt Mönchengladbach. Er wirbt als prominenter Pate für das Vorhaben des Vereins Clean-up – und machte gestern beim Stadion-Putz mit den Kindern gleich mit. Die Botschaft lautet: „Ich putze den Gegner, und gemeinsam putzen wir die Stadt.“ Herrmann (26) musste nicht lange überzeugt werden, sich als zweiter Borusse nach Ex-Torwart Marc-André ter Stegen in den Dienst der guten Sache zu stellen. „Ich bin seit 2009 in Mönchengladbach, da stehe ich mit vollem Herzen dahinter“, sagte Herrmann den Kindern und erklärte sein Mülltonnen-System zu Hause: „In die blaue Tonne kommt das Papier, die braune Tonne brauche ich für die Gartenarbeit, die graue Tonne benutze ich für den Restmüll, und den gelben Sack kennen wir ja alle.“ Als er neulich eine Vase fallen ließ, musste er aber erstmal nachschauen, in welchen Müll die denn gehört: „In den Restmüll, nicht ins Altglas.“ So wie die Tasse, die Felix in der grauen Tonne entsorgt hat. Die Kinder, alle Mitglieder des Jünter-Clubs und glühende Borussen-Fans, waren stolz auf ihr Idol und wie es mit gutem Beispiel vorangeht. „Wie ihr Fans von Borussia seid, so hoffe ich, dass ihr immer auch Fans von Sauberkeit seid“, sagt Eugen Viehof. „Dann schaffen wir es, dass Mönchengladbach irgendwann die sauberste Stadt in Nordrhein-Westfalen ist.“
Dazu gehört aber auch Einsatz an der frischen Luft, und den übten die Kinder gestern nach der „Theorie-Stunde“ im Stadion. Hinter der Nordkurve machten sich die Familien – ausgerüstet von der Mags-Tochter GEM – zusammen mit Herrmann, Viehof, Jünter und Putz auf den Weg und sammelten Müll auf, der achtlos weggeworfen worden war. Sie fanden Kronkorken, Papier, Pommes-Schalen und vieles mehr – insgesamt vier ganze Müllsäcke voll in einer guten halben Stunde Zeit. Und am Ende gab es noch ein Abschiedsgeschenk der beiden Maskottchen für die Kinder.
Quelle: RP